Pornografische Videoclips werden aus einem einzigen Grund produziert – um den Betrachter oder die Betrachterin sexuell zu erregen. Vieles wird dabei vereinfacht oder auch übertrieben dargestellt und ist reine Fiktion – ähnlich wie bei Fantasy- oder Actionfilmen. Es wird viel mit Tricks gearbeitet, mit technischen Einstellungen und auch mit Nachbearbeitungsprogrammen am Computer. Wenn du dich darüber informieren möchtest, wie Sex wirklich abläuft, suchst du bei Pornos an der falschen Stelle! Pornos sind kein Aufklärungsmaterial, sondern Filme, die Sexualität komplett unrealistisch abbilden.
Menschen in pornografischen Filmen sind auf ihre sexuelle Funktion reduziert und werden als Sexualobjekte dargestellt. Es werden keine Gefühle abgebildet, weder Romantik noch Vorspiel findet statt und die Geschlechtsorgane werden stark vergrößert dargestellt. Auch die gezeigten Sexualpraktiken und Stellungen unterscheiden sich stark von der Realität: Die wenigsten Paare wechseln alle 2 Minuten die Stellung. Auch Analsex wird in Wirklichkeit weit seltener praktiziert, als dies in Pornos den Anschein hat.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich über Sexualität zu informieren. Welche davon du für dich selbst auswählst, bleibt ganz dir selber überlassen. Aber merke dir: Sich selbst mit Pornodarstellern und Pornodarstellerinnen zu vergleichen, bringt gar nichts, sondern erzeugt vielmehr Druck und Ängste. Lass dir Zeit, eigene Wege zu erproben und deine persönliche Sexualität zu ergründen.
Und was dabei ganz wichtig ist: Beim Sex darf man alles und ausprobieren, was einem selbst und dem*der Partner*in Spaß macht – und nicht, was in Filmen gezeigt wird.